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© Fotothek ENIT, Vito Arcomano

Aostatal

Ein Winzling mit Pfiff, so kann man das Aostatal ein wenig flapsig bezeichnen. Winzig, weil es die kleinste Region Italiens ist. Mit Pfiff, weil es hier auf nur 3266 Quadratkilometer alles gibt, was das Alpenherz begehrt. Gewaltige Berge – sogar ein Stück Mont Blanc, mit 4810 m der höchste Berg Europas, gehört zum Aostatal –, Bergdörfer, die klingende Namen tragen und vieles mehr wartet auf dich.

Und: Ein Drittel der Gesamtfläche des Aostatals liegt auf über 2600 Meter Höhe.

Essen & Genießen Aostatal

Auch im Aostatal wird am liebsten regional gegessen. Wer braucht schon Äpfel aus Neuseeland, wenn hier beste Sorten wachsen. Dazu gehören Renetten und Golden Delicious. Reinbeißen und den süßen Geschmack des milden Sommerbergklimas genießen.

Darüber hinaus wachsen im Aostatal leckere Birnen, Esskastanien und Nüsse. Dazu von uns gleich zwei Tipps für das Mitbringsel für die Daheimgebliebenen: Kastanien, die in Apfel- oder Grappasirup eingelegt wurden und eine Flasche Nussöl – sagenhaft lecker.

Wer gerne zum Käse greift, ist mit den regionalen Sorten: Fontina, Fromadzo, Toma die Gressoney oder dem Reblec bestens bedient. Natürlich gibt es noch viele weitere leckere Sorten. Auch bester Ziegenkäse wird im Aostatal produziert.

Den Brotzeitteller komplett machen aber erst die herzhaften Schinken- und Wurstwaren aus der Region. Als Beispiel mal was Exotisches: Gepökeltes Kuheuter, das mit verschiedenen Soßen und Marmeladen serviert wird.

Auch Wein wird im Aostatal produziert. Entweder man stattet einer Genossenschaftskellerei einen Besuch ab oder wendet sich direkt an einen der Viticuteurs Encaveurs Vallée d'Aoste. Das sind rund 30 regionale Weinbauern, die ihre eigenen Produkte verkaufen. Grundsätzlich solltest du auf die Marke Saveurs Val d'Aoste achten. Wo das drauf steht, ist Qualität drin. Das gilt für Produkte ebenso wie für Beherbergungsbetriebe und Lokale.

Zum Abschluss noch drei Gerichte, nach denen man auf den Speisekarten fahnden sollte: Die Polenta Concia ist aus Maismehl hergestellt und wird mit Käse und Butter gratiniert. Carbonada ist in Wein gegartes, gepökeltes Rindfleisch.

In einer geselligen Runde kann man auch nach Caffè alla Valdostana fragen. Dieser besonders zubereitete Kaffee, kommt mit Schnaps für vier Personen in einem besonderen Gefäß, dem Aostataler Freundschaftsbecher, daher.

© Fotothek ENIT, Gino Cianci
© Fotothek ENIT, Gino Cianci

Land & Leute Aostatal

Das Aostatal ist eine Bergregion, wie sie im Buche steht. Gleich vier Viertausender gehören zum spektakulären Bergpanorama. In Teilen stehen der Mont Blanc (4810 m), das Matterhorn (4478 m) und der Monte Rosa (4634 m) auf italienischem Grund und Boden.

Ganz in Italien liegt der Gran Paradiso (4061 m). Das Aostatal ist in sieben Regionen aufgeteilt, als da wären: Mont Blanc. Natürlich dominiert der gewaltige Gipfel diesen Abschnitt ganz im Westen. In Gran Paradiso lebt man ganzjährig im völligen Einklang mit der Natur.

Geschichtsträchtig und sehr traditionell geht es in der Region Großer Sankt Bernhard zu. Wichtige Verbindung ist natürlich der Sankt-Bernhard-Tunnel, der hier einen Aus- und Eingang hat.

Kunst und Kultur beherrschen Aosta. Ski-, Wander-, und Sportfreaks zieht es rund um das Matterhorn und Monte Rosa besticht durch seine beiden Täler von Ayas und Gressoney.

Und schließlich findet man im Haupttal und Mont Avic eine Vielzahl von Burgen, viel Natur und ein perfektes kulinarisches Angebot. Traditionsbewusst, genussorientiert und dennoch modern, so würde man sich im Aostatal wohl selbst beschreiben.

Die italienische Variante des bayerischen „Laptop und Lederhose“. Erfahren kann man das auf den verschiedenen Themenwegen, die sich durch die Region schlängeln und sich stets einen Teilbereich herauspicken.

Wobei, um ehrlich zu sein: Bei diesen Themenwegen geht es hauptsächlich um Essen und Wein trinken. Aber wer will sich darüber schon beschweren?! Außerdem spielen die Menschen im Aostatal gerne: Es gibt einige traditionelle Sportarten. Sie heißen Tsan, Rebatta, Flolet und Palet.

Fun & Sport Aostatal

Wo die Berge bis in den Himmel wachsen, sind natürlich je nach Jahreszeit Ski-, Kletter- und Wandertouren immer ein Thema. Doch man darf das Aosta-Tal nicht auf diese drei Aktivitäten reduzieren. Im Gegenteil, hier kannst du ganz schön was erleben.

Ganz sicher ist das bei einem Helikopterrundflug so. Den kannst du unter anderem in Courmayeur buchen. Über den Mont Blanc fliegen, glaube uns: Das wirst du Dein ganzes Leben lang nicht mehr vergessen.

Apropos Mont Blanc. Ebenso Outstanding ist eine Fahrt mit der Seilbahn. Zwar geht es nicht ganz rauf auf die Gipfel, das bleibt dann doch den Kletterern vorbehalten, aber auf den Plateaus auf über 3000 Metern ist man den Bergspitzen scheinbar ganz nah.

Weitere Top-Erlebnisse sind Ballonfahrten oder eine Tour mit dem Segelflieger. Wer es ursprünglicher mag und in direkten Kontakt mit der Natur treten will, der findet in Naturreservaten, dem Nationalpark Gran Paradiso, dem Naturpark Mont Avic oder in einigen botanischen Gärten sein Ziel.

Action pur versprechen im Winter natürlich Tiefschneefahrten und Canyoning im Sommer. Für Tierfreunde werden Ausritte oder Hundeschlittentouren angeboten. Und wenn die Knochen nach körperlicher Bewegung weh tun, findest du in den Wellness-Tempeln Pré-Saint-Didier und Saint-Vincent Ruhe und Entspannung.

Übrigens ist das Aostatal ein Golf-Dorado: Zahlreiche Plätze und Trainingsfelder laden dazu ein, im prächtigen Bergpanorama die kleine weiße Kugel von Loch zu Loch zu jagen.

© Fotothek ENIT, Gino Cianci
© Fotothek ENIT, Gino Cianci

Sehenswertes & Kultur Aostatal

Natürlich haben die Römer auch das Aostatal nicht ungeschoren davonkommen lassen. Bereits im 1. Jahrhundert vor Christus begannen die neuen „Herrscher“ die Region zu urbanisieren. Auch Aosta, heute Hauptstadt, das damals Augusta Praetoria hieß, wurde von den Römern gegründet.

Heute noch zu sehen: Der Augustusbogen, die Porta Praetoria, die Stadtmauer mit Außentürmen und einiges mehr. Doch eine solch traumhaft schöne Region, die zudem strategisch wertvoll war, weckte natürlich auch bei anderen Begehrlichkeiten.

Übrig geblieben sind tolle Schlösser und Burgen, wie das Schloss Savoyen, die Festung Brand oder die imposante Burg Ussel.

Wem der Sinn nach musealer Zerstreuung steht: Das Alpenmuseum sowie die Sternwarte mit Planetarium sind lohnenswert. Wie gesagt, Traditionen haben einen hohen Stellenwert. Das ist auch bei den Festen nicht anders. Zahlreiche Brauchtumsfeste tummeln sich im Jahreskalender.

So wird der Karneval in bunten Masken gefeiert. Die historischen Umzüge sind ein Erlebnis für sich. Auch die zahlreichen Patronatsfeste und Prozessionen bieten eine gute Gelegenheit mit den Menschen der Region ins Gespräch zu kommen.

Ganz außergewöhnlich ist zum einen das Bergführerfest, bei dem es Umzüge in Tracht und darüber hinaus Kletter- und Geschicklichkeitsvorführungen gibt. Zum anderen werden völlig unblutige Kuh- und Ziegenkämpfe abgehalten. Die Spektakel werden Drumherum selbstredend kräftig gefeiert.

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